Dieser Bereich bietet Informationen zu geadelten Familien und Personen jüdischen Glaubens und jüdischer Herkunft. Schwerpunkt sind Angaben zu Konfession, Adelstiteln und Verbindungen zu anderen Familien sowie Literaturnachweise und Links. Langfristig sollen so mehrere Hundert einzelne Seiten entstehen, vor allem zu Nobilitierungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, aber auch für die Zeit davor und danach – bis heute, denn in manchen Ländern wie Großbritannien gibt es ja noch Adelsverleihungen. Vollständig wird diese Zusammenstellung jedoch nie sein können. Ausdrücklich kein Vorbild dieses Projekts ist im Übrigen der unsägliche Semi-Gotha (1912–14), ein völkisch-antisemitischer Adelsalmanach. Dass dieser trotz seines vulgären Charakters hier und da interessante Hinweise enthält, steht auf einem anderen Blatt.
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Für Listen österreichischer, britischer und preußischer Adelsverleihungen bis 1914 an Juden sowie Personen, die zuvor als Erwachsene konvertiert waren, siehe Drewes, Jüdischer Adel, 2013, Anhang 1–3 (siehe auch einzelne Ergänzungen zu Österreich).
Mir ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass ich als jüdische Adlige nur Adlige jüdischen Glaubens ansehe (zu dieser kniffligen Frage siehe ausführlich Drewes, Jüdischer Adel, S. 24–28). Konvertierte Neuadlige und geadelte Nachkommen von Juden (in direkter männlicher Linie) werden hier dennoch berücksichtigt, denn wer sich für das Themenfeld Judentum und Adel interessiert, interessiert sich oft auch für solche Familien. Ohnehin ist der Übergang zwischen jüdisch und nichtjüdisch häufig fließend: Viele Adelsfamilien jüdischer Herkunft waren gemischtkonfessionell, und gerade in Österreich konvertierten viele Geadelte oder deren Nachkommen erst nach der Adelsverleihung. Immerhin bietet die Aufnahme auch von Familien jüdischer Abstammung die Möglichkeit, zumindest hinsichtlich der Religionszugehörigkeit den Blick dafür zu schärfen, dass Personen mit jüdischen Vorfahren, die nicht dem Judentum angehörten, nicht ohne Weiteres als Juden bezeichnet werden sollten (auch wenn dies zeitgenössisch oder in der Forschungsliteratur in vielen Fällen geschehen ist). Dabei ist noch zu beachten, dass die Angaben zu den Konfessionen der hier betrachteten Familien sich in erster Linie auf die Adelserwerber und ihre Kinder beziehen – nicht alle späteren Konversionen von Nachkommen können berücksichtigt werden.
Man sieht, diese Fragen sind schon auf einer rein äußerlichen Ebene knifflig. Deshalb ist es wichtig, genau hinzuschauen, was die jeweilige Beziehung von (geadelten) Personen und Familien jüdischer Herkunft zum Judentum betrifft. Diesbezüglich gab (und gibt) es die verschiedensten Möglichkeiten.