Ergänzungen und Berichtigungen zu Kap. 2.3

Zu Drewes, Jüdischer Adel, S. 114116 und öfter

Zu dem als sozialgeschichtliche Quelle wichtigen Jahrbuch der Millionäre, das der Publizist und frühere Beamte Rudolf Martin kurz vor dem Ersten Weltkrieg für Preußen (sowie in gesonderten Bänden für andere Staaten im Deutschen Reich) vorlegte, siehe jetzt Eva Maria Gajek, Sichtbarmachung von Reichtum. Das Jahrbuch des Vermögens und Einkommens der Millionäre in Preußen, in: Archiv für Sozialgeschichte, Bd. 54 (2014), S. 79–108.

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Zu Drewes, Jüdischer Adel, S. 119–124

Zu den britischen Honorarkonsuln in Deutschland um 1900, den Gründen, weshalb das Foreign Office an der Verwendung ehrenamtlich tätiger deutscher Staatsbürger festhielt und dem wachsenden Widerstand dagegen in der britischen Politik und Publizistik siehe John McDermott, The British Foreign Office and Its German Consuls Before 1914, in: The Journal of Modern History, Bd. 50, H. 1, On Demand Supplement (März 1978), S. D1001–D1034.

Darin weitere Belege für den Umstand, dass als Konsuln in erster Linie sehr vermögende und gesellschaftlich herausragende Geschäftsleute, gerade auch Bankiers, in Frage kamen (zumal es sich im britischen Fall keineswegs um einen bloßen Titel handelte, sondern eine Reihe von Aufgaben und Verpflichtungen damit verbunden war). Der britische Botschafter in Berlin Edward Goschen schrieb Außenminister Sir Edward Grey, 2. Baronet, am 20. Juli 1909 unmissverständlich, Honorarkonsulate würden »only offered to, and accepted by, men of large means who are, from their high position in the financial world, partakers to a very large extent in the commercial and financial untertakings of the great German Banking firms« (zit. nach ebd., S. D1005f.). Im selben Jahr erhielt der bedeutende (konvertierte) Bankier Eduard Beit (seit 1910 von Speyer) in Frankfurt am Main 300 Pfund Aufwandsentschädigung für seine Tätigkeit als britischer Generalkonsul, hatte aber als solcher Ausgaben von (vermutlich deutlich) über 600 Pfund (ebd., S. D1010).

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Zu Drewes, Jüdischer Adel, S. 131, Anm. 385

Juden wurden in den Heeren der deutschen Staaten bis 1933 stark diskriminiert und erlangten nur außerordentlich selten höhere Offiziersgrade, erst recht in Preußen und anderen norddeutschen Staaten. Men(n)o Burg und Eugen Landau waren offenbar die einzigen Preußen jüdischen Glaubens, die es sogar bis zum Major brachten (Burg als aktiver Soldat, Landau als Reservist). Der vielleicht höchste militärische Dienstgrad, den im 19. Jahrhundert ein deutscher Jude (außerhalb Österreichs) innehatte, war das Patent eines bayerischen Obristen der Landwehr des Augsburger Bankiers Carl (von) Obermayer (1811–1898), welcher auch als Militärschriftsteller hervortrat.